Sextoys haben sich längst von verstaubten Tabuthemen zu einem festen Bestandteil der modernen Sexualität entwickelt. Sie sind Werkzeuge der Selbstentdeckung und des Lustgewinns. Auch zusammen kann man mit Toys allerhand Dinge anstellen. Oft jedoch scheut man sich davor etwas Neues auszuprobieren, sei es aus Scham oder auch weil man einfach nicht weiß wie man etwas in den Sex einbinden soll. Also sprechen wir gleich auch über die verschiedenen Spielzeuge, die es gibt und wie du sie benutzen kannst. Warum sie aber auch ein Lustkiller sein können, erzähle ich dir dann am Ende.

Dildos

Der absolute Klassiker unter den Spielzeugen. Von klein und dünn bis riesig und extrem dick, gibt es hier alle möglichen Varianten. Auch extrem abstrakte Designs kannst du bekommen wenn es dir danach gelüstet. Du kannst sie zur vaginalen oder analen Penetration alleine benutzen, du kannst sie aber auch deinem Sexpartner während des Oralsex oder beim penetrativen Sex einführen. Von doppelter Penetration (hierfür bitte sehr viel vordehnen und Zeit lassen) bis hin zur vaginalen und analen Stimulation gleichzeitig oder auch beim Mann, der penetriert und gleichzeitig einen Vibrator eingeführt bekommt, sind dir hier keine Grenzen gesetzt. Ein paar ausgefallenere Varianten wären dann die Doppeldildos, die übrigens nicht nur homosexuelle weibliche Paare nutzen können. Auch homosexuelle männliche und hetero Paare können damit ihren Spaß haben. Ja Männers ich weiß, für viele von euch ist die anale Stimulation bei euch immernoch ein Tabuthema aber dazu möchte ich hier jetzt nicht abschweifen. Selbiges gilt auch für Strap-Ons also Didos, die an einer Art Höschen oder Gurt befestigt sind um die andere Person damit wie mit einem Penis zu penetrieren. Das kannst du aber durchaus auch mal probieren wenn du einen Penis hast, nur damit oder um bei einer Frau vaginal und anal gleichzeitig zu penetrieren, dir sind auch hier wieder keine Grenzen gesetzt. Für rein anale Penetration gibt es dann natürlich auch noch Analdildos. Auch für den spezielleren Einsatz gibt es noch G-Punkt Dildos und Prostata Dildos. Beide konzipiert für die gezielte Stimulation des G-Punkts beider Geschlechter, letztere sind aber weniger oft vertreten und haben deshalb oft keine eigene Kategorie.

Die meisten Dildos werden aus Silikon hergestellt, mal mit samtigem, mal mit hautechtem Gefühl. Allerdings gibt es zwei weitere Materialien, die interessant für dich sein könnten: Glasdildos und Metalldildos. Beide Materialien sind sehr gut dafür geeignet mit verschiedenen Temperaturen zu experimentieren, da sie diese schnell annehmen. Was dir davon besser gefällt nusst du selbst probieren, allerdings kann ich dir von alle den verschiedenen Glasdildos nur wärmstens empfehlen, vor allem wenn sie gebogen sind und vorne sehr viel breiter sind um den G-Punkt zu stimmulieren. Dazu muss ich nur aus eigener Erfahrung sagen, dass Glasdildos gerne ihren eigenen Weg nehmen. Du solltest dich also vorsichtig herantasten und sie nicht mit viel Kraft und Bewegung benutzen, wie du es mit anderen Dildos tun würdest, zumindest am Anfang beim Probieren.

Vibratoren

Diesen Klassiker gibt es in vielen Variationen, von denen ich auf die meisten davon jetzt auch näher eingehe. Und hier gilt zur Anwendung selbstredend auch alles, was ich schon zu den Dildos gechrieben habe.

Zu den klassischen Viratoren gibt es wohl nicht mehr viel zu sagen. Jeder kennt sie, die Standard-Varianten. Hierunter zähle ich auch Mini-Versionen und Modelle, die dem Penis nachempfunden sind. Die gibt es mit normaler Vibration aber auch mit Dreh- oder Vor-Zurück-Funktion. Mittlerweile fast genauso bekannt sind die Druckwellenvibratoren, du kennst sie aber wahrscheinlich eher unter den Namen Satisfyer oder Womanizer. Sie werden zur Stimulation der Klitoris verwendet aber man kann sie durchaus auch für die Eichel zweckentfremden, nur um dir eine Idee mitzugeben. Funktionieren tun sie mit Druckwellen, wodurch ein ‚Saug-Effekt‘ eintritt, der innerhalb kürzester Zeit zum Orgasmus führen soll. Die Orgasmusgarantie für jeden, hört man oft. Ich kann hier nur aus eigener Erfahrung sprechen, deshalb kann ich diese Geräte nur bedignt weiterempfehlen. Gerade die Klitoris hat sehr empfindsame Nerven, die man nicht ständig überreizen sollte, dazu aber wann anders mal mehr. Ich habe bei den Druckwellenvibratoren, in verschiedenster Ausführung, das Gefühl, der schnelle und oft intensive Orgasmus kommt durch die Überreizung der Nerven der Klitoris zustande. Desshalb finden einige ihn wohl auch eher unangenehm. Dazu wäre außerdem zu sagen, dass die meisten Frauen bei ständigem, starkem Bearbeiten des Kitzlers vorrübergehend unempfindsamer werden können und gerade das fördern diese Orgasmusgaranten. Benutzt ihn gerne aber achtet auf euren Körper und nutzt ihn gegebenenfalls nicht zu oft. Die nächsten auf der Liste wären dann die Auflegevibratoren. Ursprünglich entwickelt wurden sie zum Stimulieren der Klitoris mit Vibration. Du kannst sie aber auch wieder wunderbar zweckentfremden um die Eichel oder den Penis allgemein oder auch um den vaginalen oder analen Eingang von außen zu stimulieren. Für diese Kollegen und auch für alles weitere zur starken Stimulation für Klitoris und Eichel gilt auch hier das Gleiche wie für die Druckwellenvibratoren, die Dosis macht das Gift. Dann gibt es noch eine Kombination aus normalem Vibrator und Klitorisvibrator, die oft in die Kategorie Rabbit-Vibratoren fallen. Auch wieder mit vielen verschiedenen Varianten, unter anderem auch mit Druckwellen bei dem Teil, der für die Klitoris gedacht ist. Ideenanregung von mir: Wenn du ihn bei einer Frau benutzt, nimm deinen Mund zusätzlich dazu, falls es das Gerät zulässt. Aber das war es tatsächlich noch immer nicht, es gibt nämlich auch stoßende Vibratoren. Ja richtig gelesen – die Dinger imitieren das Stoßen des Penis. Kann ganz interessant sein wenn es einem gefällt. Auch sehr interessant sind Perlenvibratoren, die innen eine Perlenkette haben, die bewegt wird und die so nochmal ein ganz anderes Gefühl hervorrufen. Für die Pärchen gibt es dann auch noch Paarvibratoren, die mit einer Seite eingeführt werden und mit der anderen auf dem Kitzler liegen, quasi doppelte Penetration light. Sie sollen so Kitzler und Penis gleichzeitig stimulieren. Ist das Teil groß genug und passt von der Form her, kannst du auch mal versuchen es vaginal und anal gleichzeitig einzuführen. Und damit sind wir mit den Vibratoren auch endlich durch. Eine Variation davon ist ein Penisring, der quasi eine halbe Hülle (sieht ein bisschen aus wie ein Dachfür den Penis) hat und der dann bei der Penetration mit eingeführt wird.

Anal-Toys

Bei den Dildos und Vibratoren habe ich ja schon über die Anal-Dildos und -Vibratoren und über Prostata-Dildos und -Vibratoren gesprochen, die lassen wir hier jetzt also aus. Das wohl bekannteste Toy für das Hintertürchen ist der Analplug. Den gibt es mit und ohne Vibration und in den verschiedensten Formen und Größen, da kannst du dich richtig austoben und probieren was dir am besten gefällt. Auch die gibt es aus Silikon, Glas und Metall. Anwendungsmöglichkeiten sind bei den Plugs tatsächlich eher eingeschränkt, da sie dafür konzipiert sind, eingeführt zu werden und dann drin zu bleiben. Das kann das Eindringen in eine Frau enger machen oder einem Mann zusätzliche Stimulation, auch der Prostata, geben. Falls es gefällt, kannst du den Plug aber auch etwas bewegen. Die Analketten oder auch Analkugeln gennant, bestehen aus einem Strang mit mehreren Kugeln, die in einer Reihe angeornet sind. Hier bitte nicht versuchen den Partner wie eine Kettensäge zu starten sondern mit Gefühl herausziehen. Mit verschiedenen Längen, Dicken der Kugeln oder auch Anordnungen der Kugel kannst du wieder viel herumprobieren.

Kein Toy aber oft unter der Kategorie zu finden sind Analduschen. Die einfachte Variation davon ist eine ballonähnliche Ballpumpe in der ein dünnes Plastikrohr steckt. Das Plastikrohr nimmst du heraus, füllst den Ball mit lauwarmen Wasser, steckst ihn wieder drauf und führst dir dann das Rohr zu einem kleinen Stück in deinen Anus ein. Jetzt kannst du auf den Ball drücken und das Wasser danach herauspressen. Der Vorgang soll deinen Enddarm reinigen und sollte nicht mehr als maximal 3x durchgeführt werden. Wenn du aber vor kurzem deinen Toilettengang hattest, wird dein Enddarm auch ohne Spülung ’sauber‘ sein.

Vibro-Eier und Liebeskugeln

Liebeskugeln sind zwei hintereinanderliegende Kugeln, die im Inneren Gewichte haben. Ursprünglich zum Training des Beckenboden mit verschiedenen Gewichten genutzt, gibt es sie mittlerweile auch mit Vibration. Außerdem gibt es sie als Ausführungen mit einer oder zwei Kugeln. Die Vibro-Eier könnte man fast mit den Liebeskugeln verwechseln, der Unterschied liegt aber darin, dass die Eier keine Gewichte haben und es sie ausschließlich mit Vibration gibt. Oft sind sie von ihrer Form der Eichel nachempfunden doch mittlerweile gibt es beides auch in verschiedenen Formen. Der Markt entwickelt sich eben weiter. Ganz toll nutzen kannst du beides wenn du unterwegs bist und sie trägst. Das hat einerseits den Kick des Frivolen und andererseit stimuliert es natürlich auch. Zusatzpunkte gibt es dafür das vor allem die Kugeln auch noch den Beckenboden stärken weil du die Muskulatur ständig anspannen musst um das Herausrutschen zu verhindern. Am besten also mit kleinem Gewicht anfangen.

Penisringe und -hüllen

Der Grundgedanke beim Penisring ist den Penis damit abzudrücken und so das Herausfließen des Blutes zu verhindern für eine härtere Erektion. Wie alles andere jedoch hat er sich ebenfall weiterentwickelt.Es gibt die breite Auswahl von breiten Peisringen, mit Vibration mit Klitorisstimulation oder mit Hodenring verbunden. Einige Modelle lassen sich sogar im Durchmesser vorstellen was auch neue Möglichkeiten eröffnet. Ist deinem Sexpartner dein Penis in bestimmten Stellungen zu lang und deswegen könnt ihr keinen harten und tiefen Penetrationssex haben obwohl ihr gerne würdet? Versuch es mal mit einem sehr breiten Penisring, den man verstellen kann. So kann er als ‚Abstandshalter‘ funktionieren, ohne dass du dich zurückhalten musst und du hast keinen dauerhaften Druck auf dem Penis weil du ihn auch so einstellen kannst, dass er nur anliegt. Die gibt es auch mit Vibration für doppelten Spaß, denn ja die Vibration spürt man durch den ganzen Penis. Bei den Penishüllen besteht der Zweck darin entweder das Gefühl durch die andere Oberfläche zu verändern oder auch damit sich die Penetration für den einen Part ausgefüllter und für den anderen Part enger anfühlt. Die Variationen sind auch wieder quasi endlos, da es super viele Oberflächenarten gibt und auch welche, die nur einenTeil des Schaftes bedecken oder nur die Eichel. Es kann eine ziemliche Bereicherung sein wenn man die Hüllen testet, meistens unterschätzt man nämlich die Wirkung, die etwas haben kann.

Massager

Die den normalen Massagestäben sehr ähnlich sehenden Massager können sehr vielseitig eingesetzt werden. Das Offensichtlichste ist die Anwendung am Kitzler und doch kann er je nach Modell auch anal und vaginal eingeführt werden oder zur Stimulation des Einganges im Vaginal- oder Analbereich genutzt werden. Außerdem kann er quasi überall am Körper verwendet werden – versuch mal die Nippel, wäre mein Tipp an dieser Stelle. Zur normalen Massage kann er dann sogar auch noch genutzt werden auch wenn sie dafür oft nicht stark genug dafür sind. Deiner Fantasie sind mit so einem Teil also keinerlei Grenzen gesetzt und das macht es für mich zum perfekten ‚Einsteiger-Toy‘

Masturbatoren

Hier hast du bestimmt die klassische Taschenmuschi im Kopf, oder? Mastubatoren gibt es allerdings in unfassbar vielen Versionen. Grob finde ich eine Unterteilung in fünf Kategorien sinnvoll: Ei-, Eichel-, Ring-, klassische Maturbatoren und Sexpuppen. Ei-Maturbatoren kennst du wahrscheinlich am ehesten von der Marke Tenga Egg. Sie sehen aus wie zu groß geratene Ü-Eier und sollen als Wergwerfprodukt dienen. Darin hast du einen Einsatz, in den du deinen Penis steckst. Klingt jetzt erstmal nicht sonderlich gut, mir wurde aber tatsächlich sehr oft erzählt, dass die Eier ziemlich gut sein sollen. Ring-Masturbaroren gleichen optisch sehr stark breiten Penisringen, sind allerdings nicht flexibel oder so eng wie Penisringe. Manche haben sogar verschiedene „Zudrück-Funktionen“. Hier kann ich wieder die gleiche Empfehlung wie beim breiten Penisring geben: Pack dir das Teil beim Sex auf deinen Penis. Ein Upgrade dafür wäre dann nur mit dem vorderen Teil deines Penis zu Penetrieren und den Ring parallel dazu zu bewegen oder du masturbierst mit dem Ring während deine Eichel in Mund, Vagina oder Anus eingeführt ist oder vielleicht sogar zusätzlich mit etwas anderem stimuliert wird zB durch daran saugen oder einen Eichel-Maturbator. Die lassen oft nicht ganz so viel kreativen Raum aber auch die kann man wunderbar für das Spiel zu zweit nutzen. Der stimulierende Teil ist nömlich meistens wie ein U geformt woduch du ihn überall am Penis benutzen kannst oder auch an den Hoden, falls dir das zusagt. Auch für das Vorspiel kann er wunderbar eingebunden werden, du musst nur ein klein wenig kreativ werden. Sexpuppen haben auch eine echt steile Entwicklungskurve hinter sich. Mittlerweile bekommt man alles von nur Hintern über nur der Torso bis hin zur super realistischen Sexpuppe, die du auch noch selbst konfigurieren kannst. Zuletzt reden wiraber noch über die unendliche Auswahl an klassischen Masturbatoren. Ich halte es an der Stelle kurz: Es gibt einerseits die „Taschennmuschi“, oft in Becherform mit einem Einsatz, der sich für dich wie das Innere einer Vagina anfühlen soll, aber auch ohne Becher, wo du dann nur mit dem Einsatz masturbierst und so eben auch den Druck variieren kannst. Die in Becherform gibt es auch mit allerlei Funktionen: Druckwellen, Wärme, Saugen, Pumpen, Zudrücken und meist mit wechselbaren Einsätzen und die Meisten haben sogar eine Halterung dabei, um sie an der Wand festzumachen, damit man die Hände frei haben kann. Und Überraschung auch die kann man zu zweit verwenden, in dem Fall hat die andere Person die Konrolle über den Masturbator, quasi ein Handjob nur mit einem Extra.

Nachdem ich so viel über die spaßigen Seiten geredet habe, kommen wir nun endlich dazu. warum Sextoys deine Lust killen können:

Ich habe ganz am Anfang schonmal angerissen, dass Eichel und Klitoris sehr empfindliche Nerven haben und durch das ständige Benutzen von Toys kannst du dafür sorgen, dass du zeitweise kaum noch etwas spürst an deiner Eichel oder Klitoris. Natürlich vergeht dieser Effekt wieder aber oft kann das zu einem Teufelskreis führen bei dem du immer wieder Toys benutzen musst um überhaupt zum Orgasmus zu kommen weil du diese starke Stimulation brauchst. Wahrscheinlich willst du auch nicht für ein bis zwei Wochen auf einen Orgasmus verzichten. Den gleichen Effekt hat ständige und starke Stimulation übrigens auf deinen Dopaminspiegel, achte also auf die Zeichen, dass du es ständig ein bisschen stärker brauchst. Die veränderte Dopaminaufnahme kann nämlich zu suchtähnlichen Zuständen führen. Benutz starke Stimulation nicht zu oft und achte auf die Zeichen von deinem Körper! Außerdem versuch bitte nicht etwas durch Spielzeug auszugleichen, das so vielleicht nicht gut klappt, beispielsweise wenn der andere durch Oralverkehr nicht kommt. Im ersten Schritt solltest du immer erst viel rumprobieren und schauen ob es nicht doch klappen kann. Sextoys sollten wirklich keine Krücke sein sondern eine Erweiterung für deinen Sex. Der dritte Aspekt betrifft die Kommunikation. Rede mit der anderen Person über solche Dinge und pack nicht einfach mitten im Sex den Dildo oder die Taschenmuschi aus. Sowas kann durchaus Unsicherheiten beim Anderen triggern und dann wars das mit dem Spaß.

Ich weiß der Beitrag ist extrem lang geworden aber ich wollte für dich auf alle Aspekte eingehen, damit du auch etwas für dich mitnehmen kannst. Ich denke du konntest dadurch einiges hieraus mitnehmen und hoffe du hattest dennoch Spaß beim Lesen und der ein oder andere Tipp verhilft dir zu neuen Erlebnissen. Durch die unerwartete Ausführung meinerseits konnte ich leider nicht annähernd auf alle Toys eingehen weshalb es demnächst noch ein Sextoys:Reloaded, mit spezielleren und unbekannteren bzw oft fetischspezifischen Spielzeugen.

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