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Shame on you: Die sexuelle Revolution, die nie stattfand

Januar 12, 2025

Wir tun alle so, als wären wir total aufgeklärt, als hätten wir Sex endlich enttabuisiert. Aber haben wir das wirklich? Wenn dem so wäre, warum zucken dann immer noch so viele zusammen, wenn das Thema offen auf den Tisch kommt? Warum fühlen sich so viele unwohl, wenn sie ihre eigenen Wünsche aussprechen sollen? Zeit für einen Blick in die Vergangenheit – aber keine Angst, das wird kein langweiliger Geschichtsunterricht.

Sex ist nicht nur Privatsache, sondern am besten gar keine Sache – so sahen das auf jeden Fall die 50er Jahre. Man spricht nicht darüber, man genießt ihn schon gar nicht, und wenn man es doch tut, dann mit schlechtem Gewissen. Die Botschaft war klar: Masturbation macht krank, Sex vor der Ehe ist moralisch verwerflich, Homosexualität ist sogar strafbar. Alles, was mit Lust zu tun hatte, wurde verteufelt.

Dann, wie ein Donnerschlag, die 68er. Die sexuelle Revolution, ein Aufschrei gegen die verkrusteten Normen. Freiheit, Liebe, Sex – alles sollte anders werden. Und ja, plötzlich ging es offenherziger zu. Aber hat das unser tief verankertes Schamgefühl wirklich ausgelöscht? Nicht wirklich. Bis heute hat Sex immer noch etwas Heimliches, etwas, das man lieber hinter geschlossenen Türen diskutiert.

Auf den ersten Blick leben wir heute in einer hypersexuellen Welt: Halbnackte Körper in der Werbung, Pornos nur einen Klick entfernt, Social Media voll mit „Hot Girl Summer“-Vibes. Und doch bleibt eine entscheidende Frage: Wie viel von dieser allgegenwärtigen Sexualisierung ist echte sexuelle Freiheit? Denn während die Sexualität des Mannes gefeiert wird – Casanova, Player, Stecher – werden Frauen noch immer in veraltete Schubladen gesteckt. Wer zu viel genießt, ist eine Schlampe. Wer zu wenig Lust hat, frigide. Alternative Beziehungsmodelle, queere Sexualität, Sexpraktiken jenseits der Norm – alles noch immer Minenfelder der Verurteilung.

Warum ist das so? Jahrhunderte lang mussten Frauen treu bleiben, damit Männer sicher sein konnten, dass ihre Erben auch wirklich von ihnen stammen. Monogamie galt für Frauen als Pflicht, während Männer ihre Freiheiten auslebten. Ironischerweise sind es heute oft Männer, die sich nach mehreren Partnerinnen sehnen, während viele Frauen die Vorteile von Monogamie für sich entdeckt haben. Doch auch Männer zahlen einen hohen Preis: Ihnen wird beigebracht, dass sie jederzeit leistungsbereit sein müssen. Keine Schwäche, keine Emotionen, immer der dominante „Ficker“ im Bett. Dass auch sie Unsicherheiten haben, Lust auf Sanftheit oder Berührungen jenseits des Offensichtlichen verspüren? Kaum Thema.

Und woher sollen junge Menschen heute lernen, wie Sex funktioniert? Genau: Pornos. Das Problem? Sie zeigen nicht Sex, sondern eine inszenierte Version davon, angepasst an männliche Fantasien. Die Folge: Männer glauben, sie müssten immer dominant, hart und ausdauernd sein. Frauen lernen, dass es wichtiger ist, sexy auszusehen als wirklich Lust zu empfinden. Auch wenn dir bewusst ist, dass Pornos nicht die Realität abbilden, beeinflussen sie dennoch, was du als „normal“ empfindest.

Was bedeutet das für unser Sexleben und unsere Beziehungen? Männer unter Leistungsdruck, unfähig, ihre Gefühle auszudrücken, oft unwissend über ihre eigenen erogenen Zonen. Sie haben ja nie gelernt zu kommunizieren, schon gar nicht über Gefühle. Ihnen wird das Fühlen aberzogen und gerade unsere Prägungen und Einflüsse aus unserer Kindheit haben den größten Einfluss auf unsere Entwicklung, selbst noch wenn wir erwachsen sind. Beziehungen brauchen unbedingt klare und offene Kommunikation, die man aber nicht leisten kann, wenn man gelernt hat seine Gefühle zu ignorieren. Nur Wut und Agression wird Männern als Emotion gestattet, doch Genuss und negative Emotionen passen nicht zusammen. Sie passen aber perfekt zum dominanten Ficker, den die meisten Männer auch nach Außen hin darstellen wollen. Ich erleuchte dich kurz mit dem Beispiel Pornos: Hast du je einen Porno oder sexuellen Medieninhalt gesehen in dem ein Mann langsam und genussvoll masturbiert bis er kommt, er von seinem Sexpartner jede Stelle seines Körpers berühren, küssen oder lecken lässt? Oder wie oft hast du Videos von langsamen und intensiven Blowjobs gesehen? Kaum? Keine? Weil das eben nicht in das dir eingetrichterte Bild passt. Immer schnell, hart und den Sexualpartner erniedrigen oder benutzen. Und darauf soll sich der Genuss von Männern beschränken? Es gibt noch so unendlich viele Möglichkeiten deine Lust und dein Empfinden beim Sex zu erhöhen. Falls du ein Mann bist: Welche deiner erogenen Zonen kennst du, abgesehen von deinem Penis und den Hoden? Weißt du was dich so richtig anmacht? Schreib es mir gerne!

Kommen wir zu den Frauen: Sie gelten zwar als das sinnliche und emotionale Geschlecht, werden aber noch immer dafür verurteilt wenn sie Lust an Sex haben. Selbst mit anderen Frauen können sie oft nicht wirklich offen darüber reden – die Scham sitzt einfach zu tief. Auch heute noch ist das Idealbild der Frau bei vielen noch zuhause zu bleiben, Haushalt und Kinder zu versorgen und sich um ihren Mann zu kümmern – kurz gesagt zu dienen. Nach dem veralteten Bild über Frauen, wollen sie sanften, liebevollen Sex mit viel Gefühl. Das passt ja aber schon gar nicht zu dem Männerbild, denn wie soll eine Frau je Sex genießen, wenn sie doch gefühlvollen Sex will, während sie laut Pornos immer benutzt und hart genommen werden soll? Da fängt doch das Problem schon an, selbst wenn das Gesellschaftsdenken wirklich der Wahrheit entspräche, könnte immer nur einer den Sex wirklich genießen. Natürlich passt das Porno- und Gesellschaftsbild von den Geschlechtern genauso gut zu der Realität wie ein Steak zu einer veganen Messe. Es gibt dominante und devote Frauen und Männer und alles dazwischen. Viele von uns wissen nur gar nicht wo sie anfangen sollen sich ihre Infos zu zu holen und landen dann auf Seiten wie brigitte, wo man nur den standardisierten Kram zu lesen bekommt. Ich kann euch an dieser Stelle nur Podcasts, Bücher, die auch tiefer gehen und natürlich Coachings und Workshops ans Herz legen. Ihr könnt mir auch gerne Nachrichten mit Fragen oder Problemen über alle meine Kanäle schicken, auf die ich dann gerne in meiner wöchentlichen ‚Lust-Analyse‘ eingehe. Natürlich wird Alles anonymisiert.

Was ist jetzt also die Lösung unseres Tabu-Problems? Reden, Reden, Reden! Fang an über Sex zu reden als würdest du erzählen was du gestern zu Abend gegessen hast. Aber bitte keine Standard Liste abrattern wie „Welche Stellungen magst du?“. Wenn du das Thema schon wie eine Abrissbirne einleitest, versuche es mal mit Fragen wie „Magst du es deinen Höhepunkt herausgezögert zu bekommen?“ oder „An welche Stellen an deinem Körper möchtest du besonders gerne von mir berührt werden?“ oder auch „Wie würde für dich der geilste Sex aussehen, wenn es nur um deine Bedürfnisse gehen würde?“. Das sind jetzt natürlich alles nur Richtungshinweise und solche Fragen setzen vorraus, dass dein Gegenüber sich auch traut ehrlich darauf zu antworten und sich schon einmal mit solchen Themen auseinandergesetzt hat. Vielleicht aber könnt ihr auch das ein oder andere gemeinsam erkunden. Was ich aber eigentlich meinte ist, mit deinem Umfeld allgemein über Sex zu reden, es zu normalisieren. Sex ist normal, Lust ist normal. Je offener du bist, desto intensiver wird dein Sexleben. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du durch den offenen Austausch mit anderen ganz neue Seiten an dir selbst.

Emma


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